So kreieren Sie Ihren eigenen Maiwipferlsirup - Ein Rezept für Genießer

Bekannt ist Maiwipfelsirup vor allem im Frankenland. Dort sind die jungen Triebe der Fichte, die Maiwipfel, besonders beliebt als Hausmittel gegen Erkältung und Husten. Maiwipfelsirup kann aber auch als Alternative zu Honig verwendet werden. Als Süße im Tee oder Brotaufstrich ist Maiwipfelsirup besonders lecker.
Die Erntezeit von Maiwipfeln ist von Anfang Mai bis Mitte Juni. Dann enthalten die feinen Triebe besonders viel Vitamin C und ätherische Öle. Bei der Ernte sollten Sie darauf achten, den Baum nicht zu verletzen. Mit einer Schere schneiden Sie vorsichtig die jungen Triebe ab. Um den Baum zu schonen, sollten Sie pro Ast nur zwei bis drei Triebe ernten. Noch sehr junge Bäume sollten nicht beerntet werden. 
Im Maiwipferlsirup steckt der Geschmack des Waldes. Er schmeckt leicht nussig und etwas harzig. Früher galt er als "Arme Leute Honig".Die Herstellung ist denkbar einfach. Er ist leicht zu lagern und lange haltbar. So können sie das ganze Jahr Maiwipfelsirup genießen.  

Dafür benötigt man: 
  • 300 g junge Fichtentriebe und
  • 600 g Rohrzucker 

Zubereitung
Nachdem Sie die jungen Maiwipfel gesammelt haben, geht es an die Zubereitung. Als Erstes wird ein hohes Gefäß mit heißem Wasser ausgekocht, sodass es steril ist. 
Nun geben Sie eine Schicht Maiwipfel in das Glas. Im nächsten Schritt wird eine doppelt so hohe Menge Zucker auf die jungen Fichtentriebe gegeben. Sie fahren so lange fort, bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht muss Zucker sein. Ist das Glas voll, so wird ein Mulltuch über die Öffnung gelegt und befestigt. Das Glas wird an einen sonnigen Platz auf eine Fensterbank gestellt. Hier bleibt es für zwei bis drei Wochen stehen. Anschließend darf der Maiwipfelsirup noch vier Wochen im Schatten ziehen. Der Zucker sollte nun gelöst sein und aus den Trieben eine braune Flüssigkeit ausgetreten sein. Diese Flüssigkeit seihen Sie durch ein sauberes Geschirrtuch in Vorratsgläser ab.

Lagerung des Maiwipferlsirups

Maiwipfelsirup enthält keinerlei Konservierungsstoffe, deshalb ist es wichtig, ihn gekühlt und dunkel zu lagern. Am besten ist er im Kühlschrank aufgehoben. Durch den großen Zuckeranteil ist der Sirup länger haltbar. Kühl und dunkel aufbewahrt, kann er sogar ein Jahr halten.

Varianten des Maiwipferlsirups

Wer nicht so lange auf seinen Sirup warten möchte, für den ist folgendes Rezept geeignet: 

Zutaten:
  • 500 g frische Fichtentriebe
  • 1 kg Zucker
  • 1 l Wasser

Die Maiwipfel werden zunächst gewaschen. Anschließend kommen sie mit dem Zucker und dem Wasser in einen Topf. Bei mittlerer Temperatur köcheln die Zutaten so lange, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nun wird der Topf vom Herd genommen und die Mischung muss abgedeckt eine Nacht ziehen. Am nächsten Tag werden die Maiwipfel durch ein Tuch oder ein Sieb abgeseiht. Anschließend den Sirup nochmal aufkochen und heiß in Flaschen abfüllen. Diese sollten unbedingt vorher ausgekocht werden, sodass sie steril sind.

 

Im folgenden Rezept wird der Sirup noch mit Gewürzen verfeinert: 

  • 500 g frische Fichtentriebe
  • 1 kg Zucker
  • 1 l Wasser
  • eine halbe Scheibe Zitrone
  • eine halbe Stange Vanille
  • zwei Nelken

Im ersten Schritt werden die Maiwipfel gewaschen. Anschließend kommen sie zusammen mit dem Wasser und den Gewürzen in einen Topf. Nun müssen sie 30 Minuten kochen.

Anschließend wird die Flüssigkeit durch ein Tuch abgeseiht. Die Flüssigkeit wird mit dem Zucker vermischt und muss für zwei bis drei Stunden kochen. Je nach Vorliebe, ob es eher herb und geleeartig sein soll oder süß und etwas flüssiger, kochen Sie das Gemisch länger oder kürzer. Nach der Kochzeit wird die Flüssigkeit in Gläser abgefüllt. Dunkel und kühl gelagert hält sich der süße Maiwipfelsirup etwa ein Jahr.

Maiwipfel-Likör

Zutaten:

  • 150 g Maiwipfel
  • 150 g Zucker
  • 1 l Kornschnaps

Für den Maiwipfel-Likör werden die Maiwipfel in ein Glas gegeben. Anschließend wird Zucker darauf gegeben und das Ganze mit dem Schnaps übergossen. Das Glas muss gut verschlossen werden. So zieht es etwa sechs Wochen an einem hellen Ort. Damit sich der Zucker besser löst und alle Maiwipfel mit Schnaps begossen werden, muss das Glas regelmäßig geschüttelt werden. Nach sechs Wochen wird die Flüssigkeit abgeseiht und in Flaschen gefüllt. Der Maiwipfel-Likör schmeckt herrlich nach Wald.

 

Maiwipferl Tee

Maiwipfel können auch als Tee genutzt werden. Hierzu werden die Maiwipfel getrocknet. Wenn Sie sich dann einen Tee machen wollen, gießen Sie zwei Teelöffel der getrockneten Maiwipfel mit einem Liter Wasser auf. Nach zehn Minuten Ziehzeit wird der Tee abgeseiht. Sobald er abgekühlt ist, können Sie ihn genießen. Der Maiwipfel-Tee soll besonders bei Husten und Erkältungen helfen.

Rezeptideen mit Maiwipfelsirup

Maiwipfelsirup ist nicht nur ein guter Hustensaft und ein leckerer Brotaufstrich. Mit Maiwipfelsirup lassen sich noch viel mehr leckere Rezepte kreieren.

Desserts mit Maiwipfelsirup
Sie können in jedem Rezept den Zucker einfach durch Maiwipfelsirup ersetzen. Das Dessert erhält dann einen etwas nussigeren, aber dennoch sehr süßen Geschmack.
Besonders lecker im Sommer ist Maiwipfelsorbet. Hierzu wird der Sirup mit 5 EL Zitronensaft und einer Prise Zitronenschale gemischt. Dann werden vier Eiweiße mit etwas Salz steif geschlagen. Die Eiweiße werden dann unter den Maiwipfelsirup gehoben. Nun wird das Sorbet zum Gefrieren in den Gefrierschrank gegeben. Rühren Sie das Sorbet gelegentlich um.

Cocktails mit Maiwipfelsirup
Für einen "Fichtengeist" benötigen Sie:

4 cl Limoncello
1 bis 2 Esslöffel Maiwipfel-Sirup
Mineralwasser
1 Limette
Maiwipfel
Eiswürfel nach Belieben.

Die Zutaten werden nacheinander in ein großes Cocktailglas gegeben und verrührt. Zum Schluss werden zur Dekoration ein paar Maiwipfel ins Glas gegeben.

 Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachkochen!


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